Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
Teil 5 – Wie ein Deal zwischen den beiden Kirchen eine alte Glocke rettete
Die älteste Werdohler Kirchenglocke, die „Marienglocke“ wurde 1495 in Iserlohn gegossen. Die Kilianskirche die auf dem heutigem Keßlerplatz stand, hatte in ihrer Blütezeit drei Glocken in ihrem Turm. Bis im Jahre 1868 waren sie im Einsatz, und läuteten zum Gottesdienst oder verkündigten wichtige Ereignisse. Eine Glocke aus dem Jahre 1491 wurde um 1900 eingeschmolzen, weil sie einen Riss hatte. Eine andere aus dem Jahre 1687 musste im ersten Weltkrieg zu Kriegszwecken abgegeben werden.
Mit dem Bau der Christuskirche hing die besagte „Marienglocke“ bis im Jahre 1902 dort, und wurde danach als Unterschale für das Taufbecken benutzt. Im zweiten Weltkrieg sollte nun die evangelische Kirchengemeinde diese alte Glocke zum Einschmelzen zu Kriegszwecken abgeben. Nach einer Absprache hat nun die katholische Kirche ihre letzte Bronzeglocke abgegeben, und erhielt dafür die Marienglocke. So konnte die uralte Glocke vor der Vernichtung gerettet werden.
Im Jahre 1948 hatte die evangelische Gemeinde der katholischen Gemeinde eine Ersatzglocke besorgt, und die Marienglocke wurde wieder zurückgegeben. Zunächst diente die Marienglocke bis 1956 wieder als Taufuntersatz, und hängt ab 1956 in der Friedhofskapelle in der Landwehr. Die Glocke wurde 1985 unter Denkmalschutz gestellt, schließlich ist sie das älteste datierbare Relikt aus Werdohls Vergangenheit.