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Teil 9 – Alltag an der Dorfstraße, oder die Sache mit dem Besen

In den Jugenderinnerungen von Alfred Colsmann wird lebendig über das tägliche Leben im damaligen Dorf Werdohl berichtet. Im Jahre 1865 kaufte sein Vater den Busenhof und von dort aus erkundete er mit seinen Freunden das dörfliche Umfeld. Er gibt eine genaue Beschreibung über den Alltag der Dorfstraße, die wir heute Bahnhofsstraße nennen. Vor manchen Häusern standen die mit dem obligatorischen Herzchen verzierten „Hüseken“, und manche Mistkuhlen qualmten und dufteten vor den Häusern. Noch standen in Strassenrinnen duftende Lachen, und wenn geschlachtet wurde, was im Winter fast vor jeden Haus geschah, floss blutiges Wasser die Straße entlang. Bei trockenem Wetter watete man im Staube und bei Regen in den tiefen Schlamm. Gegenüber dem Busenhof befand sich ein Fassbinder, dessen Arbeit immer wieder gerne von den Dorfkindern beobachtet wurde. Die Dorfschmieden hatten zu dieser Zeit viel zu tun. Die ganzen Pferde mussten beschlagen werden, und man ritt sie danach zur Schwemme in die Lenne. Dann gab es noch den Brückenzoll und  zahlreiche Gasthöfe. Die waren notwendig,  damit die Wartezeit an der Zollstation überbrückt werden konnte. Oft kamen die Pferde mit ihren Lasten karawanenartig durch das Dorf. So kam es, dass  an einem Tag oft über hundert Pferde  im Dorf unterwegs waren. An lauen Sommerabenden saßen die Bürger mit der langen Pfeife vor den Türen, neben ihnen die Hausfrau mit weißer Haube. Das interessante an seinen Jugenderinnerungen aber ist die Tatsache, dass Bürger die nicht zu Hause waren, einfach einen Besen vor die Tür stellten. So konnte jeder im Dorf sehen, das man da nicht vorbei gehen brauchte. In der heutigen Zeit kaum vorstellbar. Laut polizeilichen und versicherungstechnischen Sprachgebrauchs würde man es heute „Einladung zum Diebstahl“ nennen. Ob daher der Begriff von der „guten alten Zeit“ kommt ?

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