Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
Teil 18 – Der „anstrengende Weg“ eines Polizisten
In der Neustadtstrasse befand sich das Spritzenhaus (s. Bild) der 1884 gegründeten freiwilligen Feuerwehr. An diesem Spritzenhaus war wie damals üblich ein Turm zum trocknen der Wasserschläuche angebaut. Aber dieses Spritzenhaus hatte noch etwas anderes zu bieten. Die Polizei hatte dort auch ihre Arrestzellen um dort Ganoven fest zu setzen. Auf Grund der Arrestzellen wurde das gesamte Gebäude im Volksmund der „Furk“ genannt.
Da Werdohl aber bis 1893 zum Amt Neuenrade gehörte, musste der einzige Polizist von Werdohl oft auch Spitzbuben dort hin bringen. Dabei soll sich etwa 1890 folgende Geschichte zugetragen haben: Der Polizist Wilhelm Wigginghaus hatte an einem sehr warmen Sommertag einen Bettler verhaftet, den er mit dem Fahrrad nach Neuenrade bringen musste.
In der Hoffnung, das sein Gefangener das Weite suchen würde, und er bei den sommerlichen Temperaturen nicht den Berg nach Neuenrade rauf musste, ließ er ihn vor der Wirtschaft Röther (heute Haus Werdohl an der Neuenrader Straße) warten. Dort nahm er zur Abkühlung ein paar Bierchen zu sich. Zwischendurch bat er den Wirt nachzusehen, ob der „arme Kerl“ noch draußen stand. Doch der wartete brav vor der Wirtschaft, so dass Wigginghaus am Ende nichts anderes übrig blieb, als mit ihm in der Hitze nach Neuenrade zu ziehen. Man sieht, dass auch schon früher die Polizisten es nicht leicht hatten.