Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
Teil 50 – Ein ungewöhnliches Unternehmen im „Eisenhämmerland“
Eines dieser außergewöhnlichen Fabrikation ist das Werdohler Glaswerk, welches bei den meisten Werdohler noch als Charlottenhütte bekannt ist. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg wurde im Jahre 1948 der Betrieb unter der Bezeichnung „Glaswerk Sauerland“ ins Handelsregister eingetragen. In Spitzenzeiten waren dort bis zu 300 Menschen beschäftigt. Starken Anteil an der Entstehung dieses im Land der Eisenhämmer neuen Unternehmens hatte der Kommerzienrat Dr. h.c. Alfred Colsman. Colsman stellte die erforderlichen Grundstücksflächen zur Verfügung.
In nur kurzer Zeit war es gelungen, Glasmachern und Glasbläsern Arbeit in ihrem erlernten Beruf zu schaffen. Es waren hauptsächlich Facharbeiter, die es als Heimatvertriebene und Kriegsflüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten ins Sauerland verschlagen hatte. Sie kamen aus Gegenden, in denen die Glasindustrie jahrhundertelang der bestimmende Wirtschaftszweig war; zum Beispiel aus Thüringen und Schlesien. In Kleinhammer am Solmbecker Bach fanden sie Lohn und Brot. Im Laufe der Jahre wurde die Produktionspalette immer umfangreicher, und so verließen allerlei Gegenstände aus Glas das Versetal.
Durch mehrere Verkäufe landete das Unternehmen von der Firma Goy schließlich an die Unternehmensgruppe W. Goebel. In der Goebel – Zeit des Glaswerkes in Kleinhammer standen alle Zeichen auf Optimismus. Das änderte sich aber schnell, denn im Jahre 1982 wurde die Produktionsstätte wie es hieß aus wirtschaftlichen Gründen geschlossen. Auch wenn das Werk schon lange geschlossen ist, denkt man immer noch gerne an dieses einzigartige Werk zurück. Zählte es doch zu dem einzigen Glaswerk im Sauerland.
Die Produktionshallen stehen noch und erfüllen andere Aufgaben. Einzig ein Schriftzug an dem Schornstein zeigt den jüngeren Werdohler noch das hier mal ein Glaswerk war.