Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
Teil 27 – Ein „Berg“ wird bis zur Hälfte weg gesprengt
Momentan gibt es in Werdohl einige größere Baustellen die unter anderen der Verkehrssicherheit dienen. An Felshängen mussten Bäume gefällt und Hangsicherungen durchgeführt werden. Es kommt immer wieder vor, dass sich Felsgestein löst, und Bäume an den steilen Hängen in die Jahre kommen und die Standsicherheit langfristig nicht mehr gewährleistet ist. Hier muss man reagieren bevor etwas passieren könnte. Auf der anderen Seite müssen Brücken renoviert oder neu gebaut werden, da diese für den steigenden Schwerverkehr nicht mehr ausreichend sind.
Großbaustellen sind aber nun keine Erfindung unserer neueren Zeit. Mit dem Ausbau und der Verbreiterung des Straßennetzes in unserer Stadt gab es schon immer wieder größere Baumaßnahmen. Dies ist hauptsächlich den immer größer werdenden Verkehrsaufkommen geschuldet. Eine davon ist der Bau einer breiteren Zufahrtsstraße von Versevörde zur Feldstrasse oder besser gesagt zur Königsburg. Jeder Werdohler kennt den großen Versevörder Felsen der eindrucksvoll in die Höhe ragt. Dieser Felsen war einst doppelt so groß und muss wirklich beeindruckend gewesen sein. Die einzige Zufahrt zur gerade erst besiedelten Königsburg war vor dem Bau der Vorthbrücke der Weg über die Vorthstrasse zum Holte, oder ein schmaler Weg zur Feldstrasse. Menschen, Fuhrwerke und vereinzelt ein paar Autos mussten diese schmalen Wege zwischen Felsen und Lenne nehmen. Der Versevörder Felsen der früher auch Versevörder Ley genannt wurde ließ keinen Platz für breitere Straßen.
Wenn die Lenne schiffbar wäre, hätte man vom Fluss mit dem Blick auf den Felsen durchaus Ähnlichkeiten mit der Loreley am Rhein feststellen können. (wie man es auf dem alten Foto sehen kann). Nun wurde die Besiedlung der Königsburg und Dachhausen immer größer und auch der Verkehr nahm immer mehr zu. Die schmale Vorthstrasse war bald nicht mehr ausreichend. Eine neue Straße musste her. Da man die Lenne nicht umleiten konnte um die Straße zu vergrößern, musste ein Teil des Felsens weichen. Durch zahlreiche Sprengungen wurde die massive große Felswand auf die Hälfte reduziert, bis man die jetzige vorhandene Straße bauen konnte. Selbst wenn der Felsen heute noch imposant aussieht, was für ein Anblick muss er geboten haben als er noch vollständig war.
Leider wächst der größte Teil des Felsen langsam mit Bäumen zu, so dass in den Sommermonaten ein großer Teil des Felsens durch das Laub verdeckt ist. Früher war der Felsen wohl völlig Baum frei. Aber wie uns die Baumaßnahmen der heutigen Zeit zeigen, wird auch der Baumbestand irgendwann mal weichen müssen. Die Wurzeln der Bäume haben bald nicht mehr genügend Halt an der Felswand und diese könnten Felsen zum Brechen bringen, die dann auf die Fahrbahn stürzen könnten. Sollten solche Maßnahmen erforderlich sein, hätte man wie in alten Zeiten wieder den freien Blick zur felsigen Steilwand. Bild: der Versevörder Felsen (Ley) vor der Sprengung